© COPYRIGHT DIETER HAGER 2022 Letzte Aktualisierung 22. Dezember 2022
Konzeptionelle Kompetenz

Konzipieren

Konzipieren verbindet Rationalität, Lernen, Sozio-Logik, Synergie und Erfinden zu einer Gesamtmethodik. Rationalität steuert das Fragen und Hinterfragen von Ideen und Annahmen bei. Lernen liefert visuell klare und informative Antwortstrukturen, Sozio-Lo- gik stellt den sozio-kulturellen und sozio-ökonomischen Rahmen zur Verfügung. Synergie bietet ein normatives Konzept an und Erfinden ermöglicht einen kreativen Logikwandel, wo parametrische Verbesserung oder Systemwechsel nicht opportun sind. Problemlösungen jeweder Art erfordern einen Frage- und Antwortprozess. Praktische Probleme erfordern die Beantwortung fol- gender Fragen: Was soll erreicht werden? (Ziele als normativer Rahmen) Wie ist die Situation? Inwiefern weicht die Situation von der Zielsetzung ab? Wodurch wird die Situation verursacht? Welche Lösungsalternativen gibt es, um Situation zu verändern bzw. die Ziele zu erreichen? Genügt eine parametrische Verbesserung, wird ein neues System benötigt und soll eine kreativer Logikwandel geschaffen werden? Mit welchen Methoden der Ideenfindung können neue Lösungsalternativen kreiert werden? Welche Methoden sind für eine stichhaltige Entscheidung geeignet? (z.B. eine Nutzwertanalyse) Mit welchen Mitteln und Maßnahmen kann die getroffene Entscheidung realisiert werden? Der logische Zusammenhang dieser Fragen wird durch folgende Konzept-Map verdeutlicht:

Konzept-Mapping

Konzeptmaps sind grafische Werkzeuge zur Erfassung, Darstellung, Prüfung, Verarbeitung und Weiterentwicklung von Wissen. Sie dienen dazu, den Prozess des bedeutungsvollen assimilierenden Lernens, bei dem neue Konzepte mit vorhanden Konzepten verbunden werden, visuell darzustellen. Konzeptmaps beinhalten Einzelkonzepte, die normalerweise in Kreise oder Kästen eingezeichnet sind, und Beziehungen zwi- schen Einzelkonzepten, die durch Verbindungslinien gekennzeichnet werden. Verbindende Wörter oder Phrasen spezifizieren die Relation zwischen jeweils zwei Einzelkonzepten. Einzelkonzepte können definiert werden als wahrgenommene Regelmäßigkeit oder Muster in Ereignissen oder Objekten. Durch die Verbindung von Konzepten enstehen Aussagen über Zustände oder Vorgänge im Universum. Man nennt dies auch seman- tische Einheiten oder Bedeutungseinheiten. Innerhalb jeder Wissensdomäne gibt es eine Hierarchie von Einzelkonzepten, bei denen die allgemeinsten Konzepte an der "Spitze" der Hierarchie stehen und die spezifischeren, weniger allgemeinen Konzepte hierarchisch darunter angeordnet sind. Aussagekräftige Konzept-Maps beruhen auf der Beantwortung explizit formulierter Fragen. Solche "Fokusfragen" sind der Maßstab für die Auswertung fremder Wissendomänen, die Entwicklung eigener Konzepte oder die Überprüfung der Qualität einer bestimmten kognitiven Struktur. Je nachdem, welche Art von Fokusfrage beantwortet wird, kann man folgende Typen von Konzept-Maps unterscheiden: Deskriptive Konzept-Maps: Darstellung von Eigenschaften, Typen und Komponenten eines Konzepts Explikative Konzept-Maps: Darstellung kausaler Zusammenhänge (Ursache und Wirkung) Normative Konzept-Maps: Darstellung erwünschter Zustände incl. Begründung Instrumentelle Konzept-Maps: Praktische Zweck-Mittel-Aussagen Gängig sind Mischformen, in denen mehrere Map-Typen gleichzeitig vorkommen. Konzept-Mapping beruht auf der Assimilationstheorie von David Paul Ausubel und den darauf aufbauenden Entwicklungen des Mathematikers und Erziehungswissenschaftlers Joseph D. Novak am Institute for Human & Machine Cognition in Florida/USA.

Konzeptentwicklung

Die folgende Konzept-Map zeigt, wie der Erwerb, die Organisation, die Überprüfung und die Neukonstruktion von Wissen - ge- stützt auf Konzept-Mapping - organisch ineinandergreifen.