Empirische Belege für Meta-SkillsProf. Dr. Nele Graf leitet das CompetenceCentre for Innovations & Quality in Leadership & Learning (CILL) an der Hoch-schule für angewandtes Management in Ismaning und ist Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens Mentus GmbH.Im Februar 2020 veröffentlichte sie eine Studie mit dem Titel "Kompetenzen für die neue Arbeitswelt – welche Meta-Fähigkeiten Mitarbeiter zukunftsfit machen". Die Untersuchung spricht auch für den vorliegenden integrierten und praxisorientierten Ansatz zur Konzeptionellen Kompetenz, der auf vergleichbaren Meta-Skills beruht. Die Ergebnisse fasst Nele Graf wie folgt zusammen:Insbesondere die fünf Kompetenzen, „Digitale Grundkompetenzen, Selbstreflexion, Resilienz, Selbstorganisation und Kommunikations-kompetenz“ sind erfolgsrelevant. Überraschenderweise treten zukünftig Kompetenzen, wie „Empathie, Konfliktkompetenz und Achtsam-keit“ in den Hintergrund. Die individuellen Gestaltungsgrade und die damit verbundene Verantwortung steigen, während die Kontrollme-chanismen und die Führungsbegleitung stetig abnehmen. In den offenen, individualisierten und sich schnell verändernden Umfeldern der Zukunft ist die Selbststeuerung von zentraler Relevanz. Mit dieser neu gewonnenen Freiheit und gleichzeitig steigenden Ungewissheit müssen Mitarbeiter lernen umzugehen.Quellen:•Download der Studie auf der Website von Nele Graf.•Artikel "Metaskills fürs Morgen. Neues Kompetenzmodell" in der Zeitschrift ManagerSeminare, Heft 264, Februar 2020.
Anthropologischer Ausgangspunkt - Subjektive und soziale Konstruktion von Wirklichkeit Meta-Fähigkeiten sind die Grundlage kognitiver Selbststeuerung. Sie helfen, Informationsvielfalt zu überschauen, komplexe Aufgabenstellungen zu durchdringen, Strategien kooperativ zu entwickeln und vorhandenes Know-how in originelle, praxisge-rechte und fundierte Konzepte, Texte, Präsentationen und Informationsprodukte umzuwandeln. Darüberhinaus dienen sie der gedanklichen Selbstprüfung und emotionalen Ausgeglichenheit.Aufgrund langjähriger beruflicher Erfahrung und intensiver theoretischer Auseinandersetzung mit den Entwicklungen des mo-dernen Business und der modernen Gesellschaft bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass Meta-Kompetenzen die wesent-liche Grundlage moderner Führungs- und Expertenarbeit darstellen. Gleichermaßen können sie als Werkzeuge einer vernünfti-gen Lebenskunst auch und gerade im späteren Alter von Nutzen sein.Gestützt auf eigene Überlegungen sowie auf empirische Studien beschreibe ich diese Meta-Kompetenzen anhand des Prinzips der Rationalität und auf der Grundlage von vier Anwendungsdisziplinen.Das Prinzip der Rationalität verdanken sind einer aufgeklärt-wissenschaftlichen Philosophie, Psychologie und Soziologie. Es bildet eine Basis für reflektiertes Handeln in der "Spätmoderne". Es wird unterteilt in eine individuelle und eine breiter angelegte, das gesellschaftliche Umfeld einbeziehende soziologische Rationalität.Die sechs Disziplinen „Lernen“, "Erfinden", "Konzipieren", "Texten", "Illustrieren" und „Integrieren“ sind spezifische Meta-skills, mit denen Experten den Weg zu Wissensunternehmern gehen können. Sie beruhen auf evidenzbasierten und langjährig selbst erprobten Methoden der Lehr- und Lernforschung, der Kognitionspsychologie, der Arbeitsmethodik, der Management-lehre, der Wissenschaftstheorie und der Philosophie.